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Hans-Heinrich Kempcke (1926-2002) Der Dorfschmied (1995)

Bronze; H: 150 cm

Ochsenzoller Straße 147 / Europaallee

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Der Dorfschmied (1995)

Die Bronzeplastik Der Dorfschmied zeigt die Darstellung eines Handwerkers, bekleidet mit Schürze und Handschuhen, der über seinem Amboss ein Hufeisen bearbeitet; er strahlt innere Ruhe und Kraft aus. Die Komposition auf einer großzügigen Plinthe schafft einen eigenen Raum für seine Arbeit. Die Figur, mit kräftigem Körperbau und kleinem, gesenktem Kopf, zeigt stilisierte Formen und grobe Spachtelzüge für die Haare. Kontrastierend wirken der Amboss und das Hufeisen in ihrer Härte. Kempcke spielt mit der Materialität: Ein Mann aus Metall bearbeitet metallenes Werkzeug. Die witterungsbedingte Patina betont die Hände und den Schmiedeblock. Hier steht nicht die realistische Proportion im Fokus, sondern die Verformung durch Volumen und Geometrisierung. Diese abstrakte Formensprache und wenig ausgestalteten Gesichter prägen Kempckes Werk, wie auch Der Fischotter in Norderstedt. Eine Inschrift verweist auf »Plambeck Dorfschmied in Nahe 1844–1959«. Die Arbeit setzt so dem Handwerk ein Denkmal, in der Tradition repräsentativer Büsten. Das Handwerk wird bereits seit der Antike durch explizite Arbeitsdarstellungen visualisiert. Das Hufeisen symbolisiert zudem Glück und Schutz.
Kempcke studierte Architektur nach einer Lehre als Steinbildhauer, vertiefte sich in Metallbearbeitung und arbeitete in Norddeutschland seit den 1950er Jahren. Die stilisierten, runden Formen erinnern an Kunst der 1950/60er Jahre wie Försters Große Liegende oder Henry Moores Reclining.

Text: Leena Bodin