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Hans-Heinrich Kempcke (1926-2002) Der Fischotter (1998)

Bronze, Naturstein; H: 40 cm, L: 140 cm

Rathausallee 80
Moorbekpark, in Höhe des Amtsgerichts

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Der Fischotter (1998)

Die Bronze eines Fischotters im Moorbekpark könnte durch das Wiederauftauchen der Art in Schleswig-Holstein in den 1990er Jahren inspiriert worden sein. Die Darstellung zeigt das Tier mit einem Fisch unter der Pfote; der Kopf und Schwanz sind aufmerksam erhoben, fast aufgeschreckt in Richtung des benachbarten Gewässers blickend. Durch die Positionierung auf einer grasbewachsenen Fläche zwischen dem Moorbek-Ufer und einer Wegkreuzung kommt ein weiteres erzählerisches Moment hinzu. Tierplastiken wie diese stehen in der Tradition von August Gaul, der ebenfalls Otterplastiken schuf. Im Unterschied dazu zeigt Kempckes Fischotter eine reduzierte Körperzeichnung und eine andere künstlerische Zielsetzung. Vergleichbare Otterbronzen in Norddeutschland sind von Hans-Werner Könecke in Ratzeburg und Hamburg-Wandsbek. Die Formensprache zeigt sich auch im Vergleich mit Hans Martin Ruwoldts Liegender Panther.

Hans Heinrich Kempcke, der ab den 1970er Jahren auf Tierbronzen spezialisiert war, wurde von der Kleinbronzekunst der 1950er Jahre beeinflusst. Seine Ausbildung und Metalllehre in Lübeck sowie sein Architekturstudium zwischen 1954 und 1957 prägten sein Schaffen. Er war aktiv bei der Hamburger Architektenkammer im Bereich Kunst am Bau tätig. Kempcke erhielt den Kulturpreis der Gemeinde Henstedt-Ulzburg im Jahr 1998. Auch Der Dorfschmied stammt aus seiner Hand.

Text: Julia Luckner