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Hans-Joachim Frielinghaus (geb. 1937) Die Bürger im Park (1985)

Bronze; weibl. Figur H: 185 cm, Kinder H: 128 cm, D: 420 cm, gesamt: 265 cm

Rathausallee 100
Astrid-Lindgren-Park

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Die Bürger im Park

Keinerlei Abgrenzung trennt den Brunnen Die Bürger im Park des Bildhauers Hans-Joachim Frielinghaus vom Umraum, jeder kann sich zu den drei Figuren unter den großen Bronzeschirms stellen, über den sich eine Wasserkaskade ergießt. Die lebensgroßen Bronzen empfangen die Vorbeigehenden durch Gesten oder Blicke, laden ein, Teil der Installation zu werden. Ihre Variationen in Alter und Bewegtheit fließen dabei Karussell-artig um das Zentrum. Was erst wie ein Auseinanderstreben wirkt, wird durch Konstruktionslinien zum Ganzen: Der Arm der Frau leitet zum Mädchen, dessen Körperdrehung und Rockfalten stehen in Beziehung zum Spielbein des Kleinsten und sein angedeuteter Schwung lässt sich in Richtung der Frau fortsetzen. Frielinghaus begann 1969 sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg als Schüler von Gustav Seitz. Dessen Einfluss ist in Frielinghaus' figürlichen Arbeiten bis Mitte der 1970er Jahre spürbar, was im Reptilienbrunnen nachklingt. Ab ca. 1975 erweiterte er seine Formensprache um geometrische Konstruktionen, wie in der Vereinfachung von z. B. der Kleidung der Bürger im Park erkennbar ist. Die Anlage war ein Geschenk mehrerer Wohnungsbaugesellschaften an die Stadt und soll die Wege durch den Astrid-Lindgren-Park aufwerten. In der Komposition gelingt es dem Künstler, diesen grundsätzlichen Aspekt der Kunst im öffentlichen Raum auch zum Thema des Werks selbst zu machen, indem er ein Identifikationsangebot für die Anwohnenden schafft.

Text: Susanne Schwertfeger