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Harald Duwe (1926-1984) Das System des Coppernicus (1966/67)

Stahlblech; H: 300 cm

Adenauerplatz / Europaallee
Coppernicus-Gymnasium

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Das System des Coppernicus

Harald Duwe schuf die kinetische Plastik Das System des Coppernicus als Auftragswerk für das naturwissenschaftliche Coppernicus-Gymnasium. Inspiriert durch das heliozentrische Weltbild von Nikolaus Kopernikus, ist die Plastik drehbar und ermöglicht stetig neue Konstellationen der Planetenkugeln. Die weiß lackierte Stahlplastik besteht aus einer senkrechten Stange, mit einer großen Sonnenkugel an der Spitze. Mehrere kleine, molekülartige Elemente sind über kurze Verbindungsstäbe davon abgeleitet, einige tragen zusätzliche Planetenkugeln. Die unregelmäßige Anordnung wirkt dennoch ausbalanciert. Besonders auffällig ist ein Kugelsegment mit runder Aushöhlung, das Assoziationen zum Saturn weckt und auf Hohlspiegel in der Erforschung des Universums verweisen könnte. Kinetische Konzepte für Kunst im öffentlichen Raum betonen oft die Entmaterialisierung und Abkehr vom Gegenständlichen, wie z. B. Hermann Stehrs Windspielobjekt oder Windbewegten Objekt von Günther Thiersch, die sich ebenfalls auf Schulhöfen befinden.

Harald Duwe hingegen bringt einen didaktischen Aspekt ein, der die Planetenbewegungen anschaulich für Schülerinnen und Schüler macht. Harald Duwe, eigentlich ein Vertreter der gesellschaftskritischen, realistischen Malerei, entwickelte für diese Schule eine neutrale und informative Systematik. 1975 wurde er Professor für Malerei an der Muthesius Kunstschule in Kiel. Neben Norderstedt schuf Duwe auch Werke in Großensee, Lütjensee, Stapelfeld und Ahrensburg.

Text: Carina Gassner