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Karlheinz Goedtke (1915-1995) Balance (1980)

Bronze, Beton; Skulptur: H: 135 cm, Mast: H: 350 cm

Am Exerzierplatz 11

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Balance (1980)

Die Bronzeplastik Balance von Karlheinz Goedtke zeigt zwei Knaben in akrobatischer Pose auf einer 3,50 m hohen Betonstele. Das Thema Balance beschäftigte den Bildhauer häufig in seinem umfangreichen Oeuvre. Über 200 Großplastiken des Künstlers prägen die Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins. Goedtke verzichtet bewusst auf politische Bezüge und setzt sich damit von damals führenden Tendenzen, vertreten beispielsweise von Gerhard Marcks oder Fritz Cremer ab, die ihn stilistisch sonst sehr beeinflussten. Goedtke besticht durch seinen wohlwollenden Blick auf das Alltägliche und das Einfangen des Moments der Leichtigkeit. Seine formale Gestalt der Figuren ist reduziert, kombiniert mit neoklassischen Elementen. Balance bezieht sich in der Thematik, wie häufig bei Goedtke, auf den Aufstellungsort, hier die Kennzeichnung einer Sportstätte. Dabei wird die Bedeutung des Gleichgewichts duch die glatte Oberfläche und die stark ausgearbeiteten Hände betont. Aufgrund der großen Distanz zu den Figuren zu den Betrachtenden setzt der Bildhauer auf Reduktion und die Strahlkraft der Silhouette – ganz im Gegensatz zu anderen Plastiken aus seinem Gesamtwerkes, denen sich Interessierte bis auf kurze Entfernung nähern können, wie z. B. dem Reitenden Knaben (Ponyreiter). Der in Oberschlesien geborene Künstler kann stilistisch den Realisten der Nachkriegszeit zugeordnet werden.

Text: Karolin Heese-Krüger