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Sabine Schumann (geb. 1946) Ohne Titel (1976)

Travertin; max. H: 178 cm, B: 60 cm, T: 40 cm (Sockel: H: 40 cm, B: 60 cm, T: 40 cm)

Europaallee 36
Stadtteilbücherei Norderstedt-Garstedt

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Ohne Titel (1976)

Als eine sich auftürmende und teils überlagernde Ansammlung von unterschiedlichen Formen gestaltet sich die Skulptur von Sabine Schumann, die während des 1. Internationalen Bildhauersymposiums 1976 in Norderstedt entstand. In unregelmäßiger Verteilung stehen Scheiben, elliptische Bögen und rechtwinklige Elemente auf dem Hintergrund, dessen Rauheit sich zusätzlich von deren glatter Oberfläche absetzt. Das hervorkragende Relief ergänzt ein kräftiges Licht- und Schattenspiel, das die Diagonalen der Konstruktionslinien aufnimmt. In seiner Aufsockelung erhält das Werk eine dezidierte Hervorhebung als Kunstobjekt, nach oben scheint es aufgrund der unregelmäßigen Kante abzubrechen, was eine gedankliche Fortführung in die Vertikale ermöglicht und die Komponente des Wachsens und damit eine zeitliche Dimension ergänzt. Während ihrer Aufenthalte in Carrara näherte Schumann sich dem Material Marmor an. Im Objekt bearbeitet sie formale Fragen und die Eigenwertigkeit des Materials, was die Gruppe der 1976 Symposium entstandenen und immer noch vor Ort befindlichen Skulpturen von van Stryk,  Fugibe und  Alfaro größtenteils eint.
»Zweck des Symposiums war es, künstlerisches Schaffen vor einer breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren, Verständnis für die Kunst durch Verfolgung des Schaffensprozesses zu wecken, insbesonders die Jugend an kreative Tätigkeit heranzuführen und sich mit den künstlerischen, menschlichen und sozialen Problemen der Künstler auseinanderzusetzen«.

Text: Susanne Schwertfeger