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Alfred Schmidt (1914-2009) Max und Moritz (1993)

Tombakblech; H: 300 cm (inkl. Sockel)

Wilhelm-Busch-Platz

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Max und Moritz (1993)

Die ikonischen Figuren Max und Moritz, von Wilhelm Busch 1865 geschaffen, begeistern bis heute. Mit der Übertragung in 300 Sprachen und Dialekte, zählt ihre Geschichte zu den meistverkauften Kinderbüchern. Alfred Schmidts Bronzeplastiken zeigen die Jungen bei ihrem zweiten Streich, bei dem sie Hühner stehlen. Ihre Laufbewegung wird durch erhobene Füße angedeutet, während sie ein gebratenes Hühnchen in jeder Hand halten. Die Figuren sind auf einem naturbelassenen Stein montiert. Schmidts Darstellung orientiert sich an Buschs Illustrationen der Jungen, mit den charakteristischen Frisuren und verschmitztem Lächeln, die aufgrund ihrer parodistisch-satirischen Darstellung von Kindern auch oft Kritik erntete.
Schmidt wurde in Dresden geboren, erlernte die Schmiedekunst von seinem Großvater und übernahm später die Werkstatt der Familie. Nach der Flucht aus der DDR 1955 ließ er sich in Trappenkamp nieder und hinterließ ein umfangreiches Werk. Die Prägung durch die DDR-Kunstszene lässt sich in dieser Arbeit, die mehr als eine Generation später entstanden ist, nicht erkennen, denn sie stellt eine eigene künstlerische Ausdrucksform hinter der Übernahme von Gestaltmerkmalen der ursprünglichen Illustration zurück. Schmidts Schaffen wird als materialgerecht und kunsthandwerklich hochwertig gelobt, weitere Beispiele dafür in Norderstedt sind die Sonnenuhr und die Wappenwand im Rathaus.

Text: Lisa Starke