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Karl Schubert (1909-2006) Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs (1964)

Bronze; H: etwa 5 m

Kirchenplatz 2

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Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs (1964)

Bereits seit 1953 beabsichtigte der Gemeindeausschuss Harksheide ein Kriegsdenkmal zu errichten und bat 1962 den Bildhauer Karl Schubert um Unterstützung. Seine Entwürfe wurden 1964 vor dem Rathaus Harksheide umgesetzt. Im Zuge der Neugestaltung des Platzes zwanzig Jahre später wurde die Plastik auf den Friedhof vor den Eingang am Kirchplatz versetzt. Schuberts abstrakte Bronzeplastik erhebt sich wie eine Feuersäule mit Formen, die sich um einen Kern ranken und trotz Abstraktion anthropomorphe Anklänge aufweisen. Schubert, der von 1950 bis 1976 an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste lehrte, schuf hier und in Hamburg seine einzigen öffentlichen Werke. Seine abstrakte Darstellung, die nur kurz nach dem figürlichen Vertriebenendenkmal des Landesverbandes der vertriebenen Deutschen von Carl Schümann entstand, reagierte auf den Diskurs über das Menschenbild nach dem Krieg. Durch die Abstraktion gab er dem vergangenen Grauen eine bildhafte Form, ohne es zu stark einzugrenzen. In den Jahren zwischen Kriegsende und 1964 wurden vergleichsweise wenige solcher Denkmäler errichtet. Schuberts Werk hebt sich durch seine Modernität und Ungegenständlichkeit hervor, wodurch individuelles Leid in allgemeinerer Form dargestellt wird. Die Einbeziehung der Jahreszahl der Machtergreifung 1933 in das Gedenken erinnert an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors vor dem Krieg.

Text: Britta Kersten